Oder ist Beten der vergebliche Versuch, sich selbst aus dem Sumpf herauszuziehen?
Antwortversuch: Beten ist Kommunikation mit Gott. Der gläubige Mensch vertraut darauf, dass er in Gott einen Ansprechpartner hat, der im zuhört und Antwort gibt. Das Gebet kann Bitte sein oder Dank, Lobpreis oder Fluch, je nach Stimmungslage des Beters. Gott versteht ihn, er ist nicht allein. Der Beter verändert sich durch das Gebet, weil er sich angenommen weiß durch einen liebevollen Begleiter, der ihm zuhört, vgl. „Es ist gut, dass wir einmal darüber gesprochen haben.“.
Im Gebet hat der Beter die Chance, Kraft zu schöpfen. Er kann Gott vertrauen, der ihm ganz persönlich gegenübersteht. Gott bietet keine Allgemeinplätze und Standardlösungen, aber er vermittelt Einsichten, weist die Richtung und macht Mut.
Gott lassen die an ihn gerichteten Gebete nicht kalt, aber er lässt sich nicht instrumentalisieren oder gar erpressen. Es gibt die Erfahrung, dass Gebete erhört werden, aber keine Garantie. Weil Gott den größeren Überblick hat, ist es vernünftiger, ihm zu überlassen, ob, wann und wie er unsere Gebete erhört.