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#ZusammenFinden:„Wir sind in Frechen eine Kirche mit acht Möglichkeiten“

PGR-Vorsitzender Fink: „Eine Gesamtfusion der acht Frechener Pfarreien zieht keine Schließung von Kirchen oder die Auflösung von Gemeinden nach sich.“
Wie passt alles zusammen?
Datum:
10. Okt. 2024
Von:
Achim Fink

"Üblich berichte ich in der Messe zum Patrozinium einer Gemeinde persönlich über unsere Arbeit im Pfarrgemeinderat. Heute möchte ich die Wünsche und unser Wirken im Pfarrgemeinderat als Beitrag in den Pfarrnachrichten zum Ausdruck bringen. Danke, dass Sie sich die 5 Minuten Zeit zum Lesen nehmen.

Was hat uns im PGR in den letzten 12 Monaten gefordert?

Die aktuelle Herausforderung durch den Reformprozess des Erzbistums. 

Hoffnung gibt zunächst ein Brief. Der Anlass war die Visitation von Weihbischof Rolf Steinhäuser im Januar. Er wollte uns kennenlernen. Frechen kannte er quasi nur „im Dunkeln“, wenn er 2-3mal im Jahr die (Vor) abendlichen Firmfeiern im Herbst / Winter zelebrierte. 

Für das Treffen mit Pfarrgemeinderat und den Ortsauschüssen waren 2 Stunden vom Weihbischof vorgesehen. Unser roter Faden am Abend lautete: Wir in unserem hier und jetzt, unsere Ängste und Wünsche. Ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, dass nach 2 Stunden Treffen von uns noch etwas dauerhaft in Erinnerung bliebe. Etwas Nachwirkendes mit Erinnerungsfaktor musste her, kein ödes Protokoll das in den Archiven verschwindet. So haben wir am Schluss unsere Schätze (Wünsche) auf einen Zettel geschrieben, in ein kleines Schatzkästchen gepackt und dem Weihbischof zum Weiterteilen mit nach Köln gegeben.

Bis in den Fastenhirtenbrief hat es unser Schatzkästchen gebracht und wurde auch geteilt. Dann kam nach Pfingsten ein Brief aus Köln, darin bedankt sich der Erzbischof mit einer Extraportion Heiligem Geist für unser Engagement. Er macht uns Mut und schreibt u.a.: „Wir sollen uns nicht beirren lassen“.

Der Brief ist im Internet nachzulesen. Und dass wir uns nicht beirren lassen, haben wir auch schon an andere Stelle gezeigt: Regelmäßig werden wir gebeten zu den Sonntagsöffnungen der Stadt Frechen eine Stellungnahme abzugeben. Wie immer haben wir uns gegen die Geschäftsöffnungen am Sonntag ausgesprochen. 

Dieses Jahr war das Maß an Toleranz überschritten. In einer weiteren Stellungnahme des Pfarrgemeinderates direkt an die Bürgermeisterin hat unsere Frau Baum aus dem Vorstand an das Verantwortungsgefühl der Politiker im Stadtrat appelliert und den absolut unzumutbaren Termin im Advent (22.12.2024) nicht zu genehmigen. Unser Brief blieb in der Politik unerhört. Der Einzelhandel in Frechen wird vom 16.12.2024 bis zum 24.12.2024, also neun Tage am Stück, durcharbeiten können / dürfen / müssen.

Unsere Stellungnahme hat es zumindest als Artikel in die Presse gebracht. Ich hoffe die Verantwortlichen in der Politik fangen langsam an umzudenken und den Stellenwert eines Sonntages für die Familie neu zu erkennen.

Und dann unsere Zukunft: #ZusammenFinden.

Die Freude über die Entscheidung des Erzbischofs, dass Frechen zunächst eigenständig bleibt, hat sich schnell in Arbeit gewandelt: Die Pastoralen Einheiten sollen bis spätestens 2032 eine Pfarrei bilden. Vorrangiges Ziel ist es Kosten zu senken. Wir streben an, die Fusion zum nächstmöglichen Zeitpunkt (1.1.2026) durchzuführen, zumal nicht sicher ist, dass alle acht Kirchenvorstände im kommenden Jahr genügend Kandidat:innen finden werden. 

Wichtig: Die Entscheidung für eine Gesamtfusion zieht keine Schließung von Kirchen oder die Auflösung von Gemeinden o.ä. nach sich. Wir legen nur die kirchenrechtliche Gesamtverantwortung für unsere 8 Kirchen in Frechen in die Hände eines Kirchenvorstands. Damit stellt sich für uns die Frage: Wie schaffen wir es, dass sich weiterhin Menschen für die Arbeit vor Ort begeistern und die Gemeinde lebendig halten? Wir im Pfarrgemeinderat verstehen uns, wie auch die Messdienerschaft es von sich aus vorlebt, als eine Gemeinschaft, eine Kirche in Frechen. Ich bin neulich gefragt worden. wie die Sichtweise des Pfarrgemeinderates auf die einzelnen Gemeinden ist? Meine Antwort: Wir sind in Frechen eine Kirche mit acht Möglichkeiten. Bei dieser Vielfalt ist für jeden etwas dabei. 

Allen Herausforderungen zum Trotz möchte ich unsere Erfolge, Stärken und Erfahrungen in Ihre Erinnerung bringen: Seit 2004 leben wir in Frechen mit einem Kirchengemeindeverband und 8 Kirchenvorständen. Die Kirchenverwaltung in Frechen ist optimiert und effizient aufgestellt. Pfarrgemeinderat und Ortsauschüsse arbeiten Hand in Hand und organisieren mit viel Engagement das kirchliche Gemeindeleben. Wir feiern gemeinsam Fronleichnam auf dem Marktplatz, 2022: Kirchenmesse Kunterbunt, 2024 Aktionstag Frechener Kirchen.

Gemeinsam haben wir für eine Kirche in Frechen gekämpft und den Erzbischof von unserem Votum gegen die Zusammenlegung von Frechen und Hürth überzeugt.

Neben den vielen kleinen und großen Aufgaben in unserer Gemeinde freue ich mich auf weitere 365 Tage mit Ihnen um die Herausforderungen zu meistern und der lebendigen Kirche ein Gesicht zu geben. 

Für Ihre persönlichen Anliegen und Fragen habe ich meine Kontaktdaten für Sie im Pfarrbüro hinterlegt, rufen Sie dort an und wir kommen in Kontakt. Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen!"

Ihr und Euer Achim Fink