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St. Antonius von Padua

Sonntagsgruß zum 32. Sonntag im Jahreskreis

Guten Tag zusammen,

das Meinungsbild zur Namensfindung der neuen Kirchengemeinde Frechen wurde in den Sonntagsgottesdiensten und Vorabendmessen in den Frechener Pfarrkirchen am 9./10. November 2024 abgegeben.

  • 601 Personen haben sich am Meinungsbild beteiligt und einen Klebepunkt auf den Plakaten angebracht. 330 haben für „St. Barbara am Marienfeld“ votiert und 271 für „St. Audomar“. Damit ergibt sich eine Mehrheit für einen neuen Patronatsnamen der zugründenden Kirchengemeinde in Frechen.
  • Das Meinungsbild zugunsten „St. Barbara am Marienfeld“ macht deutlich, dass mit der vom Erzbischof angeordneten Fusion etwas Neues – eine Kirchengemeinde - entsteht. „St. Barbara“ als Schutzpatronin greift wiederum die Bergarbeiter-Tradition auf (Braunkohletagebau, Grube Carl /heute ein Frechener Stadtteil sowie den Wachtberg). Das Marienfeld - ehemaliges Tagebaugebiet – war der Ort, an dem der Weltjugendtag 2005 mit Papst Benedikt und über 1.000.000 Menschen aus der ganzen Welt seinen Höhepunkt hatte: Hunderttausende zogen durch unsere Straßen. - Wer kann das schon vorweisen?
  • Audomar wird unbestritten die zukünftige Pfarrkirche und auch alle anderen Kirchen behalten ihren Namen (Patronat).

Mit diesem Votum werden aus meiner Sicht zwei wichtige Aspekte zusammengetragen. Die traditionsreiche Innenstadt-Kirche St. Audomar wird die Pfarrkirche Frechens. Und der neue Name „St. Barbara am Marienfeld“ macht klar, das Frechen nicht nur aus der Innenstadt besteht. Es sind unterschiedliche Ortsteile mit je eigener (Kirchen-)Geschichte, die seit 2008 eine Pfarreiengemeinschaft und ab 1.1.2026 eine Kirchengemeinde bilden. (Die KV-Beschlüsse und die Entscheidung des Erzbischofs vorausgesetzt.)

In den November-Sitzungen kann der notwendige KV-Beschluss für die Fusion gefasst werden und wir können zum 1. Advent dem Erzbischof die Beschlüsse und Voten zukommen lassen.

Dann haben wir die Advents- und Weihnachtszeit für Vorbereitung und Besinnung auf das Geburtsfest Jesu.

  • Im Januar können dann die Kirchenvorstände mit der konkreten Umsetzung des neuen Kirchenvorstandsrechts und der Geschäftsordnung für die Ortsverantwortlichen (z.B. für die Gebäude) und die Ausschüsse (wie Bau, Finanzen, Personal) beginnen.

Und alle Gemeindemitglieder können überlegen wie sie zukünftig die neue Rechtsstruktur mit Leben füllen…

Ein paar Schlaglichter auf kirchliche Themen:

  • Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, hat der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, zur Wahl in ihr Amt gratuliert und dabei die Glückwünsche der Deutschen Bischofskonferenz übermittelt: „Was Du in den zurückliegenden zwölf Monaten schon in eindrucksvoller und stets von einem tiefen ökumenischen Geist geprägten Arbeit übernommen hast, führst Du jetzt fort. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und das gemeinsame Suchen nach Wegen, wie wir eine konkrete Einheit unserer Konfessionen als glaubwürdige Zeugen des Evangeliums voranbringen können“, schreibt Bischof Bätzing in seiner Gratulation. „Ich bin dankbar für die klaren gesellschaftspolitischen Positionen, die uns verbinden, gerade im Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus und das Kriegsgeschrei in der Welt. Als Christinnen und Christen müssen wir gemeinsam für den Frieden einstehen und die Menschen an den Rändern der Gesellschaft fest im Blick haben. Das ist nicht nur eine Sache von Konfessionen, sondern fordert ein gemeinsames Handeln aller Religionen.“
  • An diesem Samstag, 16. November, tagt der Diözesanpastoralrat als oberstes Beratungsgremium des Kölner Erzbischofs zum ersten Mal in der neuen Zusammensetzung. „Der gemeinsamen Arbeit im DPR, die am 16.11. mit der konstituierenden Sitzung beginnen wird, sehe ich sehr positiv entgegen“, erklärte Kardinal Woelki. Das ist verständlich! Die oft Bischofs-kritischen Stadt- und Kreisdechanten und die Mitglieder aus dem Diözesanrat wurden weitgehendst durch die Verkleinerung des Gremiums von 75 auf 51 Personen geschickt aussortiert und durch „frei geloste Laien“ ersetzt.
  • Wir dürfen gespannt sein, wer diese Personen sind – und ich wage die These - das kritische Töne so gut wie nicht mehr vorkommen werden.

Das wird zunehmend auch bei den zweimal jährlich stattfindenden Treffen der Leitenden Pfarrer – zuletzt am 6./7. November im Kardinal-Schulte-Haus in Bensberg - spürbar.

Es ist sinnvoll zuzuhören, das Gehörte in Stille und Schweigen sacken zu lassen - wie es Papst Franziskus bei der Weltsynode im Oktober vorgelebt und als synodale Arbeitsweise der gesamten Kirche empfiehlt. Aber wenn durch diese hochgepriesene Neuerung der Eindruck entsteht, dass es sich nur um eine neue Methode handelt und dass notwendige Diskussionen unterbunden werden sowie zwischen den Vorstellungen der Leitung und der Basis massive Differenzen bestehen, dann stimmt da was nicht!

Zusätzlich wurde der in Deutschland stattfindende Synodale Weg – als Konkretisierung für unsere Situation - vom Erzbischof mit keinem Wort erwähnt!

Es passt für mich auch nicht, dass wir in den Gemeinden, Seelsorgeteams usw. (notwendigerweise?) zusammenarbeiten müssen (siehe oben: Fusion, Pastorale Einheiten), aber der Kölner Kardinal sich weiterhin von der Mehrheit der Bischofskonferenz absetzt und eigene Wege geht, z.B. in dem er nicht im Synodalen Ausschuss mitarbeitet oder weiterhin an seiner überflüssigen Hochschule festhält! Es gibt genug (bzw. für heutige Verhältnisse leider zu viele) theologische Fakultäten!

  • Zurück nach Frechen.
  • Wie soll es weitergehen?

Mit dieser Frage hat sich der Pfarrgemeinderat am Tag nach der Wiederwahl des Antidemokraten Donald Trump in Amerika und dem Auseinanderbrechen der Regierung in Berlin“ befasst. Antworten dazu finden Sie im ECHO in den neuen Pfarrnachrichten. Der PGR hat bei einer Enthaltung für die Fusion der Pfarreiengemeinschaft Frechen votiert und damit einen konkreten Schritt getan, wie es in unserer Stadt katholsicherseits weitergehen kann.

  • Schauen Sie dazu mal in die Pfarrnachrichten!

Im 13. Kapitel des Markus-Evangeliums, aus dem unsere heutigen Verse entnommen sind, kündigt Jesus die Zerstörung des Jerusalemer Tempels an und mahnt zum Abschluss: „Seid wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist.“ (Mk 13,33-37) Er sitzt mit Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas, „die mit ihm allein waren“ auf dem Ölberg, dem Tempel gegenüber. Es geht also in diesen Gedanken Jesu um Ausführungen an den engsten Jünger-Kreis. Der Evangelist bezieht durch seine „Veröffentlichung“ uns, die Leserinnen und Hörer seiner Frohen Botschaft, in diesen engsten Kreis ein!

  • Lesen Sie Verse auf dem Hintergrund des aktuellen Zeitgeschehens:

Russischer Angriffskrieg gegen die Ukraine oder Hamas/Hisbollah. Da werden in Kriegen Opfer zu Tätern gemacht und Mörder bekommen Unterstützung vom Mob auf der Straße. Oder: Mächtige leugnen gegen besseres Wissen den Klimawandel und zerstören bewusst die Umwelt aus reiner Profitgier. Das sind nur zwei Beispiele, die Weltuntergangsstimmung erzeugen können und weitere Umweltkatastrophen vorprogrammieren!

Jesus drückt dies in biblischer Tradition so aus: „Aber in jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.“

  • Wie geht es Ihnen mit diesen Gedanken?

Die tröstenden Worte dürfen wir allerdings auch nicht überlesen:

  • „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“
  • Was sagen Ihnen diese Gedanken?

Gottes Wort bleibt ewig! Es existiert länger als Himmel und Erde! Die Astronomen nennen für das Weltall („den Himmel“) jedenfalls für mich eine unvorstellbar lange Lebensdauer!

In wenigen Wochen – am 1. Weihnachtstag - werden wir diese Sätze wieder hören: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist.  In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst.“ (Johannes 1, 1-5)

Gottes Wort – Jesus Christus – der Weltenrichter - bleibt ewig! Er ist der König, der in die Welt gekommen ist, um Zeugnis abzulegen für die Wahrheit. Das hören wir am kommenden Christkönigsonntag zum Ende des Kirchenjahres.

  • Der Glaube an Gott, der Mensch geworden ist, kann so Halt, Trost und Kraft geben auch und gerade in den Wirren der (heutigen) Zeit!
  • Stärken wir uns durch Gebet, Gottesdienste, das Lesen in der Heiligen Schrift!
  • Das beliebte Büchlein „Gottes Wort für jeden Tag“ ist eine Möglichkeit mit wenigen Versen täglich diese Nahrung zu bekommen.

„Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist.“

  • Lernen wir aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum? Wenn ja, was?
  • „So erkennt auch ihr, wenn ihr das geschehen seht“ – also, wenn „die Sonne sich verfinstert und der Mond wird nicht mehr scheint; die Sterne vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels erschüttert werden“ – „dass der Menschensohn nahe vor der Tür ist“?
  • Welche Zeichen in Kirche, Gesellschaft und Politik sehen wir? Wie es weitergeht, wissen wir nicht. Darum wird gerungen. Eins aber ist sicher, so wie es bisher war, wird es und kann es nicht weitergehen!
  • Was bedeutet das für Sie?
  • Werden unsere Politiker und Politikerinnen die Zeichen der Zeit erkennen und benennen? Und daraus folgend nach dem 23. Februar 2025 Lösungsvorschläge machen, die (schmerzliche) Kompromisse einschließen, damit unser Land wieder regiert werden kann?     

Zusammenfassend: das heutige Evangelium ermutigt auch angesichts der globalen und nationalen „Großwetterlage“ in der Hoffnung zu leben, dass Gott uns nicht verlässt und immer wieder -allem Anschein zum Trotz – einen neuen Anfang zu machen.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche.

Ihr und euer Christof Dürig

 

Markus 13,24-32: Das Kommen des Menschensohnes

13,3: Und als Jesus auf dem Ölberg saß, dem Tempel gegenüber,

sagte er zu Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas, die mit ihm allein waren: (…)

24 Aber in jenen Tagen, nach jener Drangsal,

wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird nicht mehr scheinen;

25 die Sterne werden vom Himmel fallen

und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.

26 Dann wird man den Menschensohn in Wolken kommen sehen,

mit großer Kraft und Herrlichkeit.

27 Und er wird die Engel aussenden

und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen,

vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.

28 Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum!

Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben,

erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist.

29 So erkennt auch ihr,

wenn ihr das geschehen seht, dass er nahe vor der Tür ist.

30 Amen, ich sage euch:

Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles geschieht.

31 Himmel und Erde werden vergehen,

aber meine Worte werden nicht vergehen.

32 Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand,

auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn,

sondern nur der Vater.